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Der Weg zur Schweizerfahne

Rückblick auf den Vortrag vom 16. Dezember 2010

Gegen 60 Zuhörer – darunter zahlreiche Frauen – fanden den Weg zum letzen Referat „Der Weg zur Schweizerfahne“ im diesjährigen Zyklus. Der Referent Jürg Burlet, Konservator der Bereiche Fahnen und Uniformen im Schweizer Nationalmuseum (früher Landesmuseum) in Zürich, verstand es auf spannende Art, die wechselvolle Geschichte des symbolträchtigen „weissen Kreuzes im roten Feld“ aufzuzeigen. Um die Zuhörer in das anspruchsvolle Thema einzustimmen, bedurfte es eines kurzen Exkurses in die Fachbereiche Heraldik (Wappenkunde) und Vexillologie (Fahnenkunde). Kaum einer kannte die fundamentalen Unterschiede zwischen Fahne (Identitätssymbol einer Körperschaft, von Personengruppen oder Personen, das nicht ohne weiteres durch ein gleichartiges Stück ersetzt werden kann), Flaggen (beliebig ersetzbares Stück Stoff, dass oft zu Dekorationszwecken dient) und Feldzeichen (das einer Schicksalsgemeinschaft als Symbol und Ehrenzeichen dient).
Unsere heutige Schweizerfahne – die erst seit 1848 zum offiziellen nationalen Zeichen wurde – hatte natürlich viele Vorläufer. Sei dies als kleines weisses Kreuz, das als Erkennungszeichen der Eidgenossen ab dem 14. Jahrhundert auf Bekleidungsstücken angebracht war oder Banner und Fähnlein, die neben den Herkunftsfarben des Verbandes auch oft das weisse Kreuz enthielten. Auch wenigen bekannt war die helvetische Trikolore, die von der Helvetischen Republik nach dem Franzoseneinfall 1798 verordnet wurde. 1814 wurde dann durch die Tagsatzung das frei schwebende weisse Kreuz auf rotem Grund als eidgenössisches Siegel bestimmt. Dieses Symbol fand auch Anwendung bei der 1815 eingeführten eidgenössischen Armbinde, die als vorweihnächtliches Erinnerungsstück an jeden Besucher des Vortrages abgegeben wurde.

Am Schluss des gut einstündigen Referates, das mit einem kräftigen Applaus verdankt wurde, konnte der Präsident des Vereins Schweizer Armeemuseum (VSAM), Divisionär a D Paul Müller noch viele Fragen entgegennehmen, die von Jürg Burlet kompetent beantwortet wurden.

Fotos © Markus Hubacher Spiez